In unserer Kita können die Kinder zwischen drei unterschiedlichen Nussknackern auswählen: da gibt es den aus Holz in dem die Nuss vorne in ein kleines Gefäß kommt und der Griff seitlich durch Drehbewegungen die Nuss im Gefäß einquetscht und schließlich die Schale knackt. Die zweite Nussknackerform ist zangenähnlich konstruiert. Hier wird die Nuss in eine Art geteiltenTrichter gelegt. Die Spannung der metallenen Feder zwischen den Trichterteilen verhindert, dass die Nuss aus dem Trichter herausspringen kann. Es kann sich beim Knacken also ausschließlich auf das feste Zusammendrücken der Griffe konzentriert werden. Des Weiteren gibt es den klassischen Nussknacker aus Metall, der für zwei Nussgrößen konzipiert ist. Mit ihm muss die Nuss in eine der beiden Aussparungen eingeklemmt und die zangenähnlichen Griffe fäääästeeeee zusammengedrückt werden bis die Nuss knackt. Sehr frickelig ist es während des Handlungsablaufs dafür zu sorgen, dass die Nuss an ihrem Platz bleibt und nicht in den Raum springt.
Gerne probieren die nussliebenden Kinder sich durch die unterschliedliche Handhabung bzw. benötigte Kraftanstrengung der Werkzeuge, um schließlich das für ihre Fähigkeiten passenste zu benutzen. Und manchmal scheinen sie dabei zu vergessen, dass sie ja eigentlich eine Nuss essen wollten....das Erforschen der Tätigkeit, das Ausprobieren der eigenen Fähigkeiten und Entwickeln der eigenen Fertigkeiten im Umgang mit dem Werkzeug stehen plötzlich im Vordergrund. Das ist wiederum gut für diejenigen die wissen, dass sie die Handhabung des Nussknackers noch nicht so gut können oder die ganze Prozedur im Moment zu anstrengend finden. Vielleicht sind von Freunden geknackte Walnüsse aber auch besonders lecker.
Das Nüsseknacken an sich und das systematische Ordnen von Nusschalen in das eine Schälchen und von Nüssen auf den Teller vereinen präzise Bewegungen und die Auge-Hand-Koordination. Zudem wird die Handmuskulatur gestärkt und die Fokussierung auf eine Tätigkeit trotz Trubel im Hintergrund geübt. Ein klares ZIel vor Augen zu haben (Ich will eine Nuss essen!) hält die Motivation hoch und somit wird das Durchhaltevermögen weitergebildet.
Das Greifen mit den Händen ist die wichtigste Möglichkeit, die Welt auch geistig begreifen zu können. Nur über den Tastsinn (= Spüren & Fühlen) und den Bewegungssinn bekommt das Gehirn die nötigen Impulse, um es zu aktivieren und die verschiedenen Regionen (schneller) zu vernetzen. Kommt dann am Ende der Geschmack einer Walnuss (=Geschmackssinn) hinzu, wird das Erleben und Erfahren noch sinnlicher.